Grundlagen eines Kettenantriebs
Verschleißlängung
Beim Umlauf um die Kettenscheibe ist die Kette unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt. Die Kraftübertragung erfolgt ausschließlich im sogenannten Lasttrum, in dem die Kette vom Antriebsrad gezogen wird. Auf dem gegenüberliegenden Kettenstrang bewegt sich die Kette weg vom Antriebsrad und ist entlastet. Dieser Abschnitt wird als Leertrum bezeichnet.

Durchhang von Rollenketten
Aufgrund des Polygoneffekts im Kettenstrang ändern sich im Betrieb die Trumlängen periodisch, weshalb ein Durchhang des Leertrums der Kette zwingend notwendig ist. Dieser Durchhang soll zwischen 1 % und 3 % des Achsabstandes betragen, um zusätzliche Kettenbelastungen zu vermeiden.
Zulässiger Durchhang von Rollenketten:
- 3% bei einfachen Trieben
- 2% bei Hochleistungstrieben
- 1% bei Sonderanwendungen wie Synchronlauf oder Positionierung
Das Einlauf- und Verschleißverhalten von Rollenketten bewirkt eine kontinuierliche Längung und somit einen zunehmenden Durchhang im Laufe der Zeit. Da eine Rollenkette lediglich eine begrenzte Längung verträgt, muss für die entstehende Längung ein Ausgleich geschaffen werden. Eine Kette kann trotz auftretender Verschleißlängung einwandfrei arbeiten, sofern sie fortlaufend nachgespannt und so weiterhin im vorgesehenen Zustand betrieben wird. Bei fehlender Wartung und Nachspannung der Kette hingegen erhöht sich der Durchhang im Leertrum zunehmend, wodurch die Kettenspannung zu gering ist.